Nach 7 Übernachtungen ohne Entsorgung müssen wir heute los. Wir lassen uns mal wieder Zeit, diesmal mit reichlich schmerzhaften Argumenten. In Kürze erreichen wir Mortala, um zum SP zu kommen "übersieht" Andy diesmal ein 3,5 Tonnen Schild, aber die Brücke hält😎 Zwar können wir hier wirklich an einem Bodenauslass entsorgen, auch ist der Platz mit direkter Lage am See und Blick auf die Stadt sehr schön, doch in der kurzen Zeit unseres Versorgungsstopps fahren mehrere Züge auf der nahen Bahnstrecke vorbei und dies ist uns, zumal die letzten Nächte schön ruhig waren, zu laut. Ein Blick auf die App lässt uns in 30 KM bei Askersund einen nett beschriebenen CP finden und los gehts. Der CP klein und fein, ein wenig nah an der Bundesstraße, aber wir bleiben. Am Mittwoch schlafen wir wieder einmal lange, nach dem dritten Kaffee drängt Andy zum Aufbruch, geht ins Bad und schafft es doch glatt, einen Ablagekorb ins offene Klo zu entleeren. Einige Dinge lassen sich raus fischen, aber alle? Ist ihm zu heikel, könnten doch die nicht gefunden Teile den Häcksler zerstören. Da die Sonne scheint und Ute sich eher noch ausruhen mag, baut Andy das Klo aus. Nun kennt er auch diese Schrauben am Dicken, wir sind gespannt wie viele noch folgen. Gefunden hat er dann eine Nagelschere, diese hätte wirklich das aus Plastik bestehende Häckselwerk einigen Schaden zufügen können. Nebenbei ein Klön mit den neuen Nachbarn und dann ist der Pott wieder drin. Blöd nur, dass beim ersten Funktionstest Wasser unten raus läuft. Scheinbar ist eine Schraube oder ein Dichtungsring nicht fest genug angedreht. Also alles wieder raus, boh eh dat Ding wiegt! Im zweiten Anlauf klappt es dann und da die neuen Nachbarn vorbei schauen gibt es auch noch nen längeren Klön. Was Ute nur zu der Äußerung hinreißen lässt - na da ist die Schwatzbacke ja wieder. Doch Helga und Erwin sind wirklich nette Menschen und vielleicht lassen Sie sich ja vom längeren Leben im Wohnmobil anstecken. Zumindest haben sie ihrem Pössel auch den Namen "Dicken" gegeben😄 Am Donnerstag regnet es leider wieder einmal, so lassen wir uns Zeit. Füllen noch unseren Fischwassertank auf und kaufen in Askersund ein. Salat und Getränke und vor allem neue Pflaster, denn die braucht Ute's Bein. Danach geht es in den Nationalpark Tivedens. Hier hat umfangreiche Forstwirtschaft nie stattgefunden, sodass viele Bäume 200 und einige bis 400 Jahre alt sind. Die Verschiebung der Kontinentalplatten vor Millionen Jahren und die letzte Eiszeit haben eine recht unzugängliche Landschaft geschaffen. Die muss Andy natürlich erkunden. Am Eingang des Parks trifft er einen Wildhüter welcher ihm lange die Geschichte des Parks erzählt. Wie die großen Steine hier her kamen und warum die Felsen so eigenartige Schrammen haben. Hier hat sich das 2 bis 3 KM dicke Eis der letzten Eiszeit mehrmals hin und wieder zurück bewegt. Auch zeigt er ihm auf der Karte die schönsten Stellen. Das ist niemals auf einer Wanderung zu schaffen, aber eine kleine Runde von 1,5 Stunden begeistert sehr. Es geht hoch und runter, sprichwörtlich über Stock und Stein, unter großen, nur auf wenigen Zentimetern ruhender Felsblöcken entlang und durch uralten Wald. Echt klasse, wenn auch schweißtreibend und mit den leichten Schuhen eine rutschige Angelegenheit. Ute hat sich in der Zeit ausgeruht und ihr Bein geschont. Am Rand vom Nationalpark gibt es das malerische Herbergsdorf Tivedstorp, dies hat auch einen kleinen Stellplatz mit einem süßen Betreiber - Originalton Ute. So ruhig und vor allem in totaler Dunkelheit haben wir lange nicht gestanden. Am Freitag lacht die Sonne und es gibt ja noch so viel zu sehen im Park, da kann Andy nicht anders und muss noch einmal los, diesmal die mittlere Runde. Ute bleibt wieder im Dicken, doch auch gesund sind die Wanderwege nix für sie. Es geht immer bergauf und bergab, über Wurzelwerk und Steine. Sehr schön, aber echt anstrengend und schweißtreibend. Nach über 3 Stunden ist Andy am Parkplatz zurück und läuft einem Ranger über den Weg. Dieser fragt ihn ob alles ok sei oder er Hilfe braucht. Neee - so sieht Andy halt immer aus wenn er sich anstrengt , triefend nass geschwitzt halt. Die Tüte, die Andy in der Hand hält, könne er dort in den Mülleimer werfen - von wegen, "da sind doch die gepflückten Blaubeeren für meine im WoMo wartende Frau drin". Da will der Ranger sich nicht lumpen lassen und holt einen Steinpilz aus dem Kofferraum, mit dem könne Andy dann seiner Frau am nächsten Morgen ja ein Omelett backen. Sachen gibt’s.... Da heute Deutschland in der WM Qualifikation spielt und es auf dem in der Nähe befindlichen ruhigen gestrigen Platz kein WLAN gibt, sucht Andy einen Stellplatz am Götakanal in Karlsborg aus. Wird echt Zeit, dass wir bei einem Händler in Deutschland unsere Satelliten Antenne repariert bekommen. Ein kleiner Ort, und am Hafen gibt es einen SP mit super neuem Sanitärhaus. Ein offenes WLAN gibt es auch, nuuur um 8 Uhr kommt ein Ausflugsschiff an und die Musik begleitet uns bis spät abends. Vor allem beklagt Ute den fehlenden Rhythmus des Alleinunterhalters.
Am Samstag werden wir von einer lauten Ansager Stimme geweckt, direkt vor unserem Dicken findet ein Triathlon statt. Wir haben kaum die Klüsen auf und die Athleten flügen schon durchs Wasser. Klar wird es heute mal ein schnelles Frühstück, denn da muss Andy zusehen, ist sein letzter aktiver Triathlon doch schon fast 25 Jahre her. Ute geht es mit ihrem Bein und vor allem den Rippen noch nicht so gut, so wird es eine kleine Runde. Da mit Radfahren im Moment nichts ist, fahren wir halt mit dem Dicken am Götakanal lang. Wir schauen uns ein, zwei Örtchen am Kanal an und finden dann eine kleine Wiese direkt am Ufer. Schön hier.
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Ingrid und Wolfgang (Montag, 11 September 2017 18:31)
Hallo ihr Zwei, haben von eurem schrecklichen Unfall gelesen. Meine Güte, was ihr alles anstellt. Wir drücken fest die Daumen, dass bald wieder alles gut ist und ihr weiterhin unfallfrei eure Reise genießen könnt. Wir hatten jetzt ein kleines Racho-Treffen an der Mosel mit Frank und Ilona, Erik und Gerda, Roland und Erika und Manfred und Rosi haben wir auch getroffen. War sehr schön. Viele liebe Grüße Ingrid und Wolfgang